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INFOTHEK
Info Wildfleisch.
Wildbret erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Wurde früher meist nur zu Weihnachten der klassische Rehrücken zubereitet, findet man heutzutage eine breite Palette an feinen Fleisch- und Wursterzeugnissen aus heimischen Revieren die sich hervorragend zum grillen eignen. Bei vielen Jägern kann man Wildbret direkt beziehen – neue Apps wie z.B. „Waldfleisch“ schafft ganz einfach einen Überblick über Produkt, Preis und Kontakt zum Jäger.
Wir sind eine Jägerfamilie - mein Mann geht dieser Passion bereits seit 16 Jahren nach, ich habe meine Jagdprüfung im Frühjahr 2024 erfolgreich abgelegt. Das versetzt uns in die Lage, erlegtes Wild direkt in einer kleinen Kellermetzgerei mit professioneller Kühlzelle weiterverarbeiten zu können. In unserem Revier im nördlichen Schwarzwald treten besonders 2 Wildarten auf. Schwarzwild (also Wildschweine) und das Rehwild, die kleinste Hirschart in Deutschland. Ganz selten kommt auch Damwild vor. Rotwild, also die bekannten Hirsche sind in unserer Region nicht vorhanden.
Wenn ein Produkt das Prädikat „Bio“ und Nachhaltigkeit verdient, dann das Fleisch aus heimischen Wäldern. Die Tiere wachsen frei im eigenen Lebensraum auf, kennen weder Kraftfutter noch Antibiotika. Auch der Prozess des Erlegens verläuft stressfrei – mit der Schlachtung in konventionellen Betrieben nicht vergleichbar. Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Rehwild sucht sich als sog. „Konzentratselektierer“ die feinsten Blättchen, Kräuter und zum Leidwesen der Förster auch den mittleren Terminaltrieb von jungen Bäumen als Äsung.
Wildbret ist Fett- und Kalorienarm, hat das optimale Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren und liefert B-Vitamine, Eisen, Zink und Selen.
Bei Schwarzwild und anderen Allesfressern (Dachs, Nutria) ist die sog. "Trichinenschau" bei einem zugelassenen Veterinär oder Tierarzt Pflicht und wird ohne Ausnahme durchgeführt und schriftlich dokumentiert.
Ein häufig genannter Kritikpunkt betrifft das giftige Schwermetall Blei, welches bei der Verwendung bleihaltiger Munition in Form von winzigen Splittern und Fragmenten vorkommen- und gesundheitsschädlich sein kann. Inzwischen sind bleifreie Geschosse Konsens und in staatlichen Jagdrevieren meist vorgeschrieben. Zur Sicherheit empfiehlt es sich einfach beim Jäger nachzufragen, ob das Wild mit bleifreier Munition erlegt wurde. Fleisch von Reh oder Hirsch ist sehr mager und kann innerhalb von kurzer Zeit den optimalen Garpunkt überschritten haben. Es sollte daher beim Grillen auf jeden Fall mit einem Thermometer die Kerntemperatur überwacht werden. Nicht nur der Rücken, auch die Keulen, Filets oder Gulasch vom Reh und Wildschwein lässt sich hervorragend grillen. Eine durchgewolfte Mischung aus Reh, Wildschwein und ca. 25% Bauchspeck vom Hausschwein ergibt einen köstlichen „Wildburger-Patty“
Ein echter Genuss ist die Zubereitung des "Kleinen Jägerrechts" Nach dieser über 700 Jahre alten Tradition gehören dem Erleger des Wildes die Innereien, Leber, Niere, Herz und Lunge. Aufgrund der "sauberen" Ernährung im natürlichen Umfeld sind die Innereien nicht vergleichbar mit denen von Tieren aus Mastbetrieben. Meine Spezialität ist die "Frische Leber vom Reh mit Wodkalimette"